Wie ist die Litfaßsäule entstanden?

Schaut man in der Geschichte zurück, wurde schon lange mit Werbung die Aufmerksamkeit für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen erweckt. Die Entstehung der Werbung kann demnach mindestens 5000 Jahre zurück datiert werden. Zu dieser Zeit sind die Werbungen in Stein gemeißelt wurden, darunter zum Beispiel auch Wegbeschreibungen oder kurze Botschaften.

Es gab eben noch nicht die Möglichkeiten, die es heutzutage gab und demtsprechend wurde auch noch nicht allzu viel Werbung gemacht. Mit der Entwicklung des Sieb- und Buchdrucks wurde auch die Art und Weise der Werbung verändert. Es konnten verschiedene Plakate entworfen und ausgedruckt werden, auch wenn diese Form der Werbung nicht von Beginn an für jeden zugänglich war. Doch im Laufe der Jahre wurde der Druck immer beliebter und durch größere Maschinen auch günstiger. So kam es, dass die Städte bald voller Plakate und Werbung waren, welche von den Menschen an Bäumen oder Wänden kreuz und quer aufgehangen wurden.

Litfaßsäule in Berlin mit Fernseherturm

© Lucky Dragon stock.adobe.com

Wer entwickelte schließlich die Idee?

Der Erfinder dieser Säulen ist Ernst Litfaß. Er war ein Druckereibesitzer und Verleger. Er lebte in Berlin, unternahm aber viele Reisen in Städte wie London, Brüssel oder Paris. Seine Idee entstand 1855 aus der Tatsache heraus, dass ihn das Chaos der ganzen Werbezettel und Plakate in den verschiedenen Städten genervt hat. Daraufhin stellte er die erste Säule auf und bot damit einen Platz für Plakate, anstatt diese einfach an den nächsten Baum oder die nächste Mauer zu kleben. Er bekam eine Erlaubnis zur Errichtung von 150 Säulen (50 davon existieten bereits als Brunnen oder Pissoirs und 100 wurden neu errichtet). Die erste der neu errichteten Säulen fand seinen Platz in Berlin-Mitte in der Münzstraße im Jahre 1855. Ernst Litfaß sicherte sich bis zu seinem Tod das alleinige Recht für die Errichtung der spezifischen Säulen. Somit schuf er Platz für jedgliche Werbung und setze den ersten Meilenstein im Bereich der Plakatwerbung. Durch seine Erfindung wurde es möglich auf kleinem Raum für verschiedene Dinge Werbung zu machen und vor allem konnten die Plakate aufgrund der runden Form der Säule ordentlich angebracht werden. Somit sah die Werbung stets gepflegt und ordentlich aus und war kein Störfaktor im öffentlichen Raum. Die meisten dieser Säulen gibt es in Berlin, dort stehen über 3000 Stück in der ganzen Stadt verteilt. Nach dem Tod von Ernst Litfaß wurden in ganz Deutschland zahlreiche der Säulen errichtet und diese dienen teilweise bis heute als hervoragender Ort für Werbung. Bis heute wird die Idee von Ernst Litfaß noch immer gewürdigt. Unter anderem wurde im Jahr 1979 eine Sonderbriefmarke von der Deutschen Bundespost Berlin veröffentlicht, sowie eine weitere Sonderbriefmarke anlässlich des 150-jährigen Jubiläums seiner herausragenden Idee. Zum 165-jährigen Jubiläum der Eröffnung der 100 neu gebauten Säulen zeigte Google ein Doodle, welches die Buchstaben von "Google" auf jeweils einer Säule darstellt. Das "e" wird auf dem Bild gerade neu plakatiert.

Der Name "Litfaßsäule" wird übrigens weiterhin mit ß geschrieben, auch wenn dies immer wieder für Verwunderung sorgt. Der Name leitet sich von Ernst Litfaß, dem Erfinder, ab und fällt daher nicht unter die neue Rechtschreibordnung.

Was macht die Litfaßsäule in der heutigen Zeit immer noch so beliebt?

Die Antwort ist ganz einfach, Werbung auf einer solchen Säule ist günstig. Teilweise kann eine Werbung für unter einem Euro pro Tag an einer der Säulen aufgehängt werden. Zudem kann bestimmt werden, wo die Werbung angebracht wird und es kann genau in dem Umfeld geworben werden, wo die größtmögliche Kundschaft erwartet wird. Dies gilt ebenso für Veranstaltungen. Für diese kann ebenfalls in einem bestimmten Umkreis geworben werden, sodass direkt die potenziellen Besucher angesprochen werden. Dadurch wird es auch kleineren Unternehmen möglich, auf ihre Produkte und Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Zudem wird oft für Veranstaltungen, wie Konzerte oder Musicals geworben. Durch den günstigen Preis können sich auch kleine Theratergruppen oder Schulklassen eine Werbung für ihr Stück leisten. So müssen die kleinen Darsteller nicht vor leerem Publikum spielen und können gleichzeitig den Zuschauern ein bestmögliches Stück präsentieren, da sie nicht das gesamte Budget in Werbung investieren müssen. Da diese Werbesäulen oft am Straßenrand von großen Straßen stehen, werden auch Autofahrer auf die Werbung aufmerksam. Fährt jemand jeden Tag den gleichen Weg zur Arbeit und fährt jeden Tag an der gleichen Werbung vorbei, prägt sie sich unterbewusst ein. Das kann gar nicht verhindert werden, doch der Werbetreibende kann genau diese Eigenschaft für sich nutzen.

Wie ist solch eine Säule typischerweise aufgebaut?


Klassisch ist ein Durchschnitt von 3m hoch und eine variable Breite zwischen 3,6m und 4,3m. Sie wird auf einem Sockel plaziert und steht in der Regel auf dem Bürgersteig. Bei der klassischen Variante wird die Werbung einfach in Form von Plakaten auf die Außenfläche geklebt. Es gibt aber auch Säulen, wo sich die Werbung unter der Scheibe dreht oder die Säulen sind beleuchtet, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Zudem gibt es auch Säulen, die innen offen sind und in deren Inneren sich öffentliche Toiletten oder Telefone befinden. Diese können dann für ein geringes Geld von jedem benutzt werden.

Was ist eine Ganzstelle?


Ganzsäulen oder Ganzstellen sind eine spezifische Form. Auf ihrer Oberfläche wird lediglich ein Plakat angebracht, sodass der Fokus vollständig auf dieser einen Werbung liet. Da keine anderen Plakate angebracht werden und die eine Werbung im Mittelpunkt steht, wird die Form der Säule überwiegend an stark frequentierten Plätzen angebracht.Dazu zählen beispielsweise Hauptstraßen, öffentliche Plätze oder vor beliebten Gebäuden. In ganz Deutschland stehen circa 17.000 Ganzsäulen.

Da nur eine einzige Werbung präsentiert wird, wird demnach eine spezifische Zielgruppe besonders hervorgehoben. Danach sollte dementsprechend der Ort der Anbringung ausgewählt werden. Handelt es sich beispielsweise um eine Veranstaltung für Jugendliche wäre eine Platzierung in der Nähe einer Schule eine gute Wahl. Handelt es sich jedoch um eine Autowerbung, wäre eine Säule an einer der Hauptverkehrsstraßen sicherlich eine gute Entscheidung. Aufgrund der exklusiven Belegung mit nur einem Werbeplakat, kann die Werbung von dem Kunden natürlich auch individuell und großzügig gestaltet werden. Es bieten sich unendlich viele Möglichkeiten, um das gewählte Produkt, die Veranstaltung oder die Dienstleistung in das bestmögliche Licht zu setzen. Das Augenmerk liegt dann voll und ganz auf der Intention dieser einen Werbung. Zudem gibt es immer mehr Säulen, welche auch beleuchtet oder gedreht werden, dadurch kann der Effekt zusätzlich verstärkt werden.

Was ist eine Allgemeinstelle?


Eine Allgemeinstelle oder ein Allgemeinanschlag ist das genaue Gegenteil der Ganzsäule. Es wird nicht nur ein einziges Plakat, sondern viele verschiedene auf der der Säule präsentiert. Somit finden auf einer Allgemeinstelle deutlich mehr Werbetreibende einen Platz, sodass der Fokus nicht nur auf einem einzigen Plakat liegt. Der Vorteil ist natürlich in diesem Fall, dass die Platzierung günstiger ist, als bei einer Ganzstelle. Dementsprechend ist diese Form der Werbung auch für Veranstaltungen zum Beispiel geeignet oder eben für kleinere Unternehmen.

Generell finden sich auch viele Allgemeinstellen in den Städten und auch in Wohngebieten. Die Akzeptanz für Litfaßsäulen ist allgemein sehr hoch, da es eine organisierte Form der Werbung ist und diese im Normalfall auch regelmäßig wechselt. Für die Werbung auf den Säulen bietet sich eine Buchung von mehreren Standorten an, sodass die Werbung gestreut immer wieder auftaucht.

Wir Menschen benötigen oft eine regelmäßige Wiederholung, um etwas zu lernen bzw. uns etwas zu merken. Genauso verhält es sich auch mit der Werbung: Je öfter wir eine bestimmte Werbung sehen, umso eher können wir uns daran erinnern.

Besonders wenn wir gerade sowieso nach einem Produkt oder einer Aktivität dieser Richtung sind. Sind wir beispielsweise auf der Suche nach einem neuen Auto, wird uns die Werbung auf der Säule noch eher ansprechen, wenn sie ein passendes Modell präsentiert.

Sollte man trotz Radio- und Fernsehwerbung ein
Plakat auf einer Ganzstelle oder einem Allgemeinanschlag in Betracht ziehen?

Es gibt viele Gründe für Radio- und Fernsehwerbung, aber auch mindestens genauso viele Gründe für eine Werbung auf einer Säule am Straßenrand. Es bietet sich optimal an, wenn Sie nach einer günstigen und gleichzeitig effektiven Form der Werbung suchen. Auf der runden Säule können Sie Ihr Plakat bestens in Szene setzen, da es von allen Seiten betrachtet werden kann. Aufgrund dessen bietet sich auch ein hochwertiger Druck in einer Druckerei an, damit auch wirklich die volle Wirkung der Werbung erzielt wird. Die Säulen stehen in der Regel an Hauptverkehrsstraßen, sodass die jeweilige Werbung von zahlreichen Menschen pro Tag gesehen wird. Viele fahren vermutlich häufiger an der selben Werbung vorbei und erinnern sich später unterbewusst daran. Wenn eine Werbung auf einer Ganzsäule präsentiert wird, liegt der Fokus natürlich umso mehr auf dieser einen Werbung. Dadurch wird der Betrachter automatisch auf das jeweilige Produkt, die Veranstaltung oder das Unternehmen hingewiesen. Da die Werbung auch aufgrund der runden Form der Säule von allen Seiten betrachtet werden kann, werden innerhalb kurzer Zeit viele Menschen darauf aufmerksam. Ein Vorteil des Allgemeinanschlags ist natürlich der günstigere Preis, sodass auch kleinere Veranstaltungen oder Unternehmer die Möglichkeit der gezielten Werbung bekommen. Zudem kann natürlich auch eine Kombination aus Radio- und Fernsehwerbung, sowie der Werbung mithilfe von Plakaten an den gennanten Säulen stattfinden. Werbung bietet zahlreiche Möglichkeiten, die jeder für sich so effektiv wie möglich nutzen sollte!